Ein Meilenstein auf dem Weg zu 100% erneuerbaren Energien für RENOLIT
Michael Kundel 
Wir bei RENOLIT wissen: Die Zukunft muss nachhaltig sein. Doch gerade der Klimaschutz ist für ein Industrieunternehmen eine große Herausforderung. Auf dem Weg zu 100 Prozent erneuerbaren Energien bei RENOLIT haben wir jetzt einen wichtigen Meilenstein erreicht. Wie dieser aussieht - und wie wir den weiteren Weg mit dem Erhalt unserer Wettbewerbsfähigkeit verbinden wollen, beschreibe ich in diesem Beitrag.
Das Ziel: RENOLITs Energiebedarf soll vollständig CO2 neutral werden
Wir haben uns ein klares Ziel gesetzt: Bis 2045 wollen wir weltweit im Unternehmen bei Scope 1 und Scope 2 vollständig CO2-neutral werden. Das ist eine Mammutaufgabe. Allein die vier deutschen Werke von RENOLIT haben einen durchschnittlichen Stromverbrauch von rund 90 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Das entspricht dem Bedarf von fast 27.000 Durchschnittshaushalten!
Neben den Kosten, die eine Umstellung auf erneuerbare Energien mit sich bringt, stellt sich hier vor allem die Herausforderung, dass wir absolute Zuverlässigkeit brauchen - und ausreichende Kapazitäten.
Vereinbarkeit von Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit
Klimaschutz ist für uns eine wichtige Verantwortung. Als Unternehmen dürfen wir dabei aber nie die Wettbewerbsfähigkeit aus den Augen verlieren. Nur wenn es uns wirtschaftlich gut geht, haben wir überhaupt die Mittel, Klimaschutz erfolgreich umzusetzen.
Weil wir uns der hohen Verantwortung für mehr Nachhaltigkeit bewusst sind, ist es unser Ziel, Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit in Einklang zu bringen!
Das ist bisher eine große Herausforderung. Wir können nicht von heute auf morgen auf erneuerbare Energien umstellen wie ein Privathaushalt. Und für viele Maßnahmen sind auch wir allein nicht stark genug. Vereinfacht gesagt: RENOLIT kann nicht einfach Kraftwerke bauen oder beispielsweise eine Infrastruktur für Wasserstoff schaffen.
Ein ganzes Wasserkraftwerk – nur für RENOLIT
Deshalb freue ich mich sehr, dass wir jetzt einen echten Meilenstein auf dem Weg zu einem CO2-neutralen RENOLIT erreicht haben. Denn wir haben mit dem norddeutschen Energieversorger EWE ein so genanntes Power Purchase Agreement (PPA) abgeschlossen.
Mit diesem PPA nehmen wir den gesamten Strom ab, den das Wasserkraftwerk Bremen-Hastedt in den Jahren 2025 bis 2028 produzieren wird. Das sind mehr als 30 Millionen Kilowattstunden Strom aus rein regenerativer Energie pro Jahr.
Was mir besonders wichtig ist: Der Strom ist nicht nur CO2-neutral, sondern auch umweltfreundlich. Denn das Kraftwerk verfügt über ein umfassendes Fischschutzkonzept.
Mit dieser Vereinbarung können wir den Carbon Footprint der an unseren deutschen Standorten hergestellten Produkte deutlich reduzieren. In den nächsten vier Jahren werden so über 37.000 Tonnen CO2 eingespart.
Dabei entsprechen diese 30 Millionen Kilowattstunden nur einem Drittel unseres deutschen Strombedarfs. Das zeigt, wie schwierig es ist, eine ganze Industrie auf Ökostrom umzustellen.
Für mich ist deshalb klar: Wir müssen die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland deutlich ausbauen.
Klimaschutz im Unternehmensverbund
Aber wie kann das gelingen? Wie können allein wir als RENOLIT die fehlenden zwei Drittel des eingekauften Stroms auf erneuerbare Energien umstellen?
Ich bin davon überzeugt, dass wir hier – neben Maßnahmen, die wir aus eigener Kraft vorantreiben - viel stärker als bisher mit anderen Unternehmen zusammenarbeiten müssen. Denn gerade im Bereich der Energieerzeugung gilt das Motto „Gemeinsam sind wir stark“.
Was ein Unternehmen wie RENOLIT alleine nicht schaffen kann, ist für einen Verbund vieler Unternehmen vielleicht deutlich einfacher. Gerade der Mittelstand sollte hier stärker zusammenarbeiten. So wären zum Beispiel sogar eigene Kraftwerksprojekte denkbar.
Initiative EE-Industrie: Die erste ihrer Art
Ich freue mich daher sehr über die Initiative EE-Industrie. Sie ist der erste Unternehmensverbund, der mit dem Ziel gegründet wurde, CO2-neutrale Energie zu erzeugen.
Damit soll der deutsche Mittelstand und unser Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig bleiben - und gleichzeitig nachhaltig werden. Gemeinsam mit vielen anderen mittelständischen und großen Unternehmen wollen wir uns in dieser Initiative am Bau von Windkraft- und Photovoltaikanlagen beteiligen und so selbst grünen Strom produzieren.
Diese Initiative steckt noch in den Kinderschuhen - aber ich halte sie für einen vielversprechenden Ansatz. Wir werden sie deshalb weiter unterstützen.
RENOLIT wird nachhaltig
Für mich steht fest: RENOLIT wird nachhaltig. Der Weg dorthin birgt noch viele Herausforderungen - aber er ist alternativlos. Nur so bleiben wir langfristig wettbewerbsfähig und werden unserer Verantwortung für die Zukunft gerecht. Der Vertrag mit EWE ist ein echter Meilenstein - und die nächsten Schritte bereiten wir jetzt mit Hochdruck vor.
