RENOLIT Goes Circular – unser Weg zur zirkulären Wirtschaft
Kunststoffe prägen unser modernes Leben wie kaum ein anderes Material. Sie sind leicht, langlebig, flexibel und vielfältig einsetzbar. Doch die weltweit wachsende Menge an Kunststoffprodukten, die nach ihrer oftmals kurzeitigen Nutzung als „Abfall“ entsorgt werden, hat sich zu einer Gefahr für den Menschen, seine Umwelt und das Klima entwickelt. Als einer der führenden Hersteller von hochwertigen Kunststofffolien und verwandten Produkten stellen auch wir uns unserer Verantwortung: Mit unserer Verpflichtung zu mehr zirkulärer Wirtschaft, auch Kreislaufwirtschaft genannt, helfen wir, die Lebensgrundlagen und die Lebensqualität heutiger und zukünftiger Generationen auf der Erde weiterhin zu erhalten. Was das genau bedeutet, erfahren Sie hier.
Inzwischen wissen wir, dass die begrenzten Ressourcen unseres Planeten für die lineare Wirtschaftsstrategie langfristig nicht reichen.
Diese Erkenntnis hat in den letzten Jahren in vielen Bereichen zu einem Paradigmenwechsel geführt und eine Ära der zirkulären Wirtschaft eingeläutet, um die Lebensbedingungen für den Menschen auf der Erde zu schützen. Indem sie Ressourcen einspart und intelligent nutzt, hat die zirkuläre Wirtschaft das Potenzial, den globalen Verbrauch von Rohstoffen um 28 Prozent und Treibhausgasemissionen um 39 Prozent zu senken.1
Sie ist damit eine wichtige Strategie, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen – ein Ziel, zu dem sich rund 194 Staaten im Rahmen des UN-Klimaabkommens von Paris 2015 verpflichtet haben.2
Die zirkuläre Wirtschaft
Die zirkuläre Wirtschaft ist eine Wirtschaftsstrategie, die planetare Grenzen respektiert und dazu beiträgt, die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen umzusetzen.
Zirkuläre Wirtschaft beginnt bereits beim Produktdesign und zielt darauf ab, Ressourcen und Energie möglichst effizient zu nutzen, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern, Instandsetzungen oder Mehrfachnutzungen zu ermöglichen und am Ende eines Produktlebenszyklus das Recycling direkt mit einzuplanen, um die Rohstoffe in neue Produkte einarbeiten zu können. Dadurch wird vermieden, dass wertvolle Ressourcen wie z.B. Kunststoffe zu Abfall werden und die Umwelt verschmutzen. Wo immer es realisierbar ist, sollten zudem nachwachsende Rohstoffe statt fossiler Rohstoffe eingesetzt werden, um klimaschädliche Emissionen zu reduzieren.
Die Initiative “RENOLIT Goes Circular”
Um Ressourcen zu schonen und unsere Umwelt zu schützen, haben wir uns gegenüber der Circular Plastics Alliance (CPA) zu mehr zirkulärer Wirtschaft (Circular Economy) verpflichtet. Zugegeben: Auf unserem Weg dorthin erwarten uns viele Herausforderungen, die wir noch meistern müssen. Denn diese nimmt den gesamten Produktlebenszyklus in den Fokus, um Nachhaltigkeit zu erreichen und den Material- und Energiekreislauf möglichst zu schließen. Hier finden Sie eine Übersicht unserer Ziele und Maßnahmen, die wir unter dem Dach unserer Initiative „RENOLIT Goes Circular“ gebündelt haben, um langfristig zirkulär zu wirtschaften.
Unsere freiwillige Verpflichtung zur zirkulären Wirtschaft bis 2025
Als Mitglied in der Circular Plastics Alliance (CPA) hat die RENOLIT SE sich gegenüber der CPA verpflichtet folgende Ziele zu erreichen:
Prozent der Wertstoffe werden wir intern recyceln und in neue oder bestehende Produkte einarbeiten.
Kundenprojekte zur Wertstoffrücknahme werden in den RENOLIT Materialkreislauf integriert.
Prozent recycling- oder mehrwegfähige Kunststoffmaterialien werden wir in Verpackungen einsetzen.
Prozent Rezyklat oder nachwachsende Rohstoffe sollen unsere Kunststoffverpackungen enthalten.
Herausforderungen auf unserem Weg zur zirkulären Wirtschaft
Wie jede Transformation ist auch die Umstellung von der linearen zur zirkulären Wirtschaft eine hochkomplexe Aufgabe. Sie zu bewältigen, verlangt von allen Menschen, die bei uns tätig sind, mit denen wir zusammenarbeiten und für die wir unsere Produkte herstellen, alte Denkmuster zu verlassen, um neue Prozesse zu etablieren – für eine bessere Zukunft. Auf unserem Weg der Zielerreichung begegnen uns Herausforderungen, denen wir uns stellen:
Um zukünftig zirkulär zu wirtschaften, müssen wir unsere Prozesse weltweit umstellen und harmonisieren – auch um Synergien nutzen zu können. Diese Aufgabe hat für uns oberste Priorität, deshalb konzentriert sich unser Operational Excellence Team darauf.
Sofern möglich, recyceln wir Reststoffe bereits am Entstehungsort. Zusätzlich betreiben wir seit einigen Jahren eigene Recyclinganlagen an unseren Standorten. Im Gegensatz zu PET-Flaschen beispielsweise, die aus einem einzigen Rohstoff bestehen, sind Folien von RENOLIT komplexer: Sie bestehen aus mehreren Schichten, aus verschiedenen Kunststoffmaterialien oder enthalten Additive, die ihnen besondere Eigenschaften verleihen, sind lackiert oder fest verbunden mit ihren Trägermaterialien. Um diese Wertstoffe für das Recycling aufzubereiten, sind verschiedene Technologien erforderlich, an denen wir in verschiedenen Kooperationen forschen:
- Extraktionstechnologien, um Weichmacher aus den Folien herauszulösen
- Separationstechnologien, um laminierte Polymere voneinander zu trennen
- Lösemittelbasierte Trennung, um Lacke zu lösen
Allerdings lassen sich damit noch nicht alle Rohstoffe zurückgewinnen: Bedingt durch die sehr lange Lebensdauer existieren für viele Produktlösungen heute noch keine Recyclingverfahren im industriellen Maßstab. Produkte, die für medizinische Zwecke eingesetzt werden, müssen höchste gesetzliche Vorgaben erfüllen und dürfen nur bedingt wiederverwertet werden. Last, but not least ist die Rücknahme von gebrauchten Produkten nicht nur eine logistische, sondern auch mit Blick auf die Trennung nach Wertstoffgruppen eine anspruchsvolle Aufgabe, der wir uns gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern stellen werden.
Eine große Aufgabe besteht für uns darin, unsere hochwertigen Folien für ein späteres Recycling zu optimieren. Eine möglichst hohe Wiederverwertungsquote von Rezyklaten erreichen wir jedoch nur, indem wir unser Portfolio um neue Produkte ergänzen.
Langfristiges Ziel: mehr nachhaltige Ressourcen einsetzen
Die Hochwertigkeit unserer Produkte stellt besondere Anforderungen an die Qualität der Rohstoffe. Nur durch Innovationen wird es uns gelingen, möglichst hochwertige Sekundärrohstoffe zu erhalten oder nicht-fossile Rohstoffe zu entwickeln. Dort, wo Kompromisse aus ökologischen Gründen notwendig sind, werden wir diese gemeinsam mit unseren Kunden finden.
Fußnoten
- Circle Economy, Circularity Gap Report; Global 2021 Report, S. 5
- Das UN-Klimaabkommen von Paris wurde im Dezember 2015 beschlossen und trat im November 2016 in Kraft. Es beinhaltete folgende Kernpunkte: Reduzierung des globalen Temperaturanstieg deutlich unter 2 Grad und Anstrengung zur Begrenzung dieser auf 1,5 Grad; Verpflichtung, arme Staaten bei der Verminderung klimaschädlicher Emissionen und bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen; Berücksichtigung der Menschenrechte bei der Bekämpfung des Klimawandels; Ergreifen von Maßnahmen zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimaänderungen; Verpflichtung der Industrieländer konkrete Ziele zur Verminderung des CO2-Ausstoßes zu formulieren sowie Erhöhung der Klimaziele im Laufe der Zeit.
UN-Klimaabkommen von Paris