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Nachwuchsförderung ist Motor für die Industrie

Ein Beitrag von:     Karsten Jänicke
Mitglied des Vorstands
Letzte Aktualisierung: 27.11.2023

Der Erfolg der deutschen Industrie basiert auf der Fachkompetenz ihrer zahlreichen Beschäftigten. Der eklatante Mangel an Fachkräften ist daher eine nie dagewesene Bedrohung für die gesamte Wirtschaft. Deshalb wundert es mich, dass wir in Deutschland so wenig auf Nachwuchsförderung setzen. Denn sie kann wie ein Motor für die Industrie wirken. Dazu müssen Politik und Wirtschaft aber gemeinsam mehr Anstrengungen unternehmen - statt nur auf kurzfristige Lösungen zu setzen.

Fachkräftemangel bremst die Industrie

Fachwissen und Arbeitskräfte waren schon immer die wichtigsten Bausteine für eine erfolgreiche Industrie in Deutschland. Und sie werden immer knapper. Auch wenn das Wachstum von Wirtschaft und Industrie in den vergangenen Jahren durch die aktuellen Krisen in der Welt an Schwung verloren hat, wird dies die Wucht des Fachkräftemangels nicht dauerhaft mildern. Allein der demografische Wandel wird uns in den kommenden Jahren vor immer größere Probleme stellen. Das bremst die Wirtschaft zunehmend aus - und verhindert, dass wir die aktuellen Herausforderungen mit voller Kraft angehen können.

Es handelt sich dabei um ein Problem für den gesamten Wirtschaftsstandort - aber auch um eines, welches viele Unternehmen ganz direkt betrifft.

Nachwuchsförderung: Der oft ungenutzte Wachstumstreiber

Den Fachkräftemangel bekämpfen wollen viele. Auf politischer Ebene drehen sich dabei viele Debatten um Löhne, Arbeitsbedingungen und (dringend benötigte!) Zuwanderung. In den Unternehmen hingegen werden große Employer Branding-Kampagnen gefahren, Headhunter auf die besten Köpfe angesetzt und die HR-Abteilungen immer weiter ausgebaut. Erstaunlicherweise kommt dabei die Frage, wie wir neue Fachkräfte ausbilden und wie wir bei den Unternehmen vorhandene Talente weiterbilden und fördern können, immer wieder zu kurz.

Weder gibt es ernsthafte Bildungsoffensiven von Bund und Ländern, noch engagieren sich viele Unternehmen wirklich aktiv in der Nachwuchsförderung. Dabei ist es in anderen Bereichen doch sonnenklar: Wenn wir zu wenig Rohstoffe haben, müssen wir mehr erschließen. Nachwuchsförderung könnte also ein unglaublich starker Wachstumsmotor sein - und bleibt dennoch oft ungenutzt.

Nachwuchsförderung bei RENOLIT

Das gilt für RENOLIT ausdrücklich nicht. Ich kann mit Stolz sagen, dass wir in den vergangenen Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen haben, um die Ausbildung auszubauen und Talente im Unternehmen aktiv zu fördern. Und das war erst der Anfang: Im kommenden Jahr werden wir weitere Maßnahmen etablieren und konsequent die Förderung von Nachwuchskräften vorantreiben. Dabei haben wir viele Ideen, wie wir dies weit über die vermeintlichen Unternehmensgrenzen hinaus tun können - in Kooperation mit externen Partnern und Bildungseinrichtungen. Denn wir wissen, wie wichtig dieses Thema ist.

Der Kampf um die Talente ist im vollen Gange

Wenn RENOLIT hier auf einem guten Weg ist, warum schreibe ich dann diesen Blogbeitrag? Weil natürlich auch wir den enormen Kampf um Talente spüren. Das ist in einem gewissen Rahmen auch völlig in Ordnung, wird aber zum Problem, wenn er auf Dauer mit ungleichen Mitteln geführt wird. Während wir uns mit großem Aufwand für mehr Nachwuchsförderung einsetzen, versuchen andere, den Nachwuchsmangel allein mit Geld und anderen Incentives zu lösen. Das kann aber nicht nachhaltig sein, denn es schafft weder neues Fachwissen noch hilft es der Wirtschaft insgesamt. Wenn gleichzeitig der Staat seine Aufgabe vernachlässigt, die Bildung kontinuierlich auszubauen und zu verbessern, werden die Probleme immer größer.

Gemeinsame Offensive für mehr Nachwuchsförderung

Aus meiner Sicht brauchen wir deshalb eine gemeinsame Offensive für mehr Nachwuchsförderung in Deutschland. Bund, Länder und Wirtschaft müssen besser zusammenarbeiten. Der Staat sollte dabei endlich die Grundlagen schaffen: Bessere Bildung für alle. Es ist ein volkswirtschaftlicher Irrsinn, dass Bildung in Deutschland immer noch so stark von der sozialen Herkunft abhängt wie in kaum einem anderen OECD-Land. Und die Wirtschaft muss ihren Teil der Verantwortung übernehmen und nicht nur mehr in Aus- und Weiterbildung und in Nachwuchsförderung investieren - sondern auch besser zusammenarbeiten. Dazu werde ich in Kürze ganz konkrete Vorschläge vorlegen.

Starten wir den Motor Nachwuchsförderung!

Gerade in schwierigen Zeiten sind starke und kompetente Fachkräfte wichtiger denn je. Wir als Gesellschaft müssen daher unsere Anstrengungen zur Nachwuchsförderung deutlich verstärken. Bei RENOLIT sind wir hier auf einem sehr guten Weg - der mir aber noch lange nicht ausreicht. Deshalb werde ich das Thema Nachwuchsförderung im Vorstand und im Unternehmen mit aller Kraft weiter vorantreiben - und auf Branchen- und Politikebene für mehr Aufmerksamkeit für dieses Thema werben.