Ene, mene, mu … – welcher Korrosionsschutz ist der richtige?

    Abhängig vom Standort unterliegen die Metalle einer unterschiedlich starken Belastung – die Anforderungen an eine Korrosionsschutzbeschichtung variieren also. Diese verschiedenen Einflüsse sind in den Korrosivitätskategorien C1 bis CX definiert. 
    C1: unbedeutende Belastung 

    • z. B. in beheizten Gebäuden [Büro, Schulen, Hotels, Verkaufsräume etc.]
    • mögliche Dickenabnahme von unlegiertem Stahl =≤ 1,3 µm

    C2: geringe Belastung

    • z. B. Atmosphäre mit geringen Verunreinigungen [Landgebiete] oder unbeheizte Gebäude mit Kondensation [Lagerhallen, Sporthallen etc.]
    • mögliche Dickenabnahme von unlegiertem Stahl => 1,3 – 25 µm

    C3: mäßige Belastung

    • z. B. Stadt- und Industrieatmosphäre mit geringer SO2-Belastung Küstenatmosphäre mit geringer Salzbelastung oder Produktionsräume mit hoher Luftfeuchte [Wäschereien, Brauereien etc.] 
    • mögliche Dickenabnahme von unlegiertem Stahl => 25 – 50 µm

    C4: starke Belastung 

    • z. B. Industrieatmosphäre und Küstenatmosphäre mit mäßiger Salzbelastung, Chemieanlagen, Schwimmbäder, küstennahe Werften etc. 
    • mögliche Dickenabnahme von unlegiertem Stahl => 50 – 80 µm

    C5: sehr starke Belastung 

    • Industriebereiche mit hoher Luftfeuchte und aggressiver Atmosphäre, Küstenatmosphäre mit hoher Salzbelastung, Gebäude oder Bereich mit nahezu ständiger Kondensation und starker Verunreinigung
    • mögliche Dickenabnahme von unlegiertem Stahl => 80 – 200 µm

    CX: extreme Belastung 

    • Offshore-Bereiche mit hoher Salzbelastung, Industriebereiche mit extremer Luftfeuchte und aggressiver Atmosphäre sowie subtropische und tropische Atmosphäre
    • mögliche Dickenabnahme von unlegiertem Stahl => 200 – 700 µm
       

    Je nach Korrosivitätskategorie – also Standort und Belastung des Bauwerkes sowie der gewünschten Schutzdauer – bieten sich unterschiedliche Korrosionsschutzbeschichtungen an. Hierfür werden üblicherweise Beschichtungsstoffe, z. B. auf Alkydharz-, Acrylharz-, Epoxidharz- oder Polyurethan-Basis verwendet. Allen Korrosionsschutzsystemen voran geht die Beurteilung des Ausgangszustandes und eine geeignete Vorbereitung der Oberfläche. Bereits vorhandene Korrosion, lose Altbeschichtungen sowie Schmutz oder andere arteigene und artfremde Verunreinigungen müssen fachgerecht entfernt werden. 
    Als Basis des Beschichtungssystems dient eine Grundierung. Darauf folgen dann – abhängig vom System – eine oder mehrere Zwischenbeschichtungen. Zuletzt wird die Deckschicht aufgetragen. 

    Quellen: 

    hendrikmüller consulting - Korrosionsschutz - Betonschutz - Schweißtechnik

    Korrosionsschutz - Chemie.de